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Weihnachten an ukrainischen Grenze und Familienzuwachs

Wie so oft, kurz vor Weihnachten, kamen wir auf die Idee, recht spontan über die Feiertage, wegzufahren.
Um wenigstens die Spur eines Zieles zu haben, entschied Basti sich dafür, Richtung Polen und dann nach Tschechien zu fahren. Er könnte dort auch mal Snowboarden.
Also düsten wir mit unserem Bulli, 'The big blue', nach Polen, wo wir uns umsehen konnten.
Wir bemerkten, daß schon ein wenig Schnee lag. Basti freute sich auf ein neues Erlebnis. 
In der Nähe eines Ski-Ressorts, wo man auch Snowboards entleihen könnte, nächtigten wir.
Doch am nächsten Tag regnete es und der meiste Schnee war bereits matschig und teilweise weggeschmolzen. Schön wäre anders gewesen.
Wir fuhren dann zunächst Richtung Tschechien weiter. Denn das war schließlich auch eines der Ziele.
Bei einem Zwischenstop checkte Basti sicherheitshalber die Temperaturen. Aber, das Klima zeigte eher zuviel Wärme und so gut wie keinen Schnee an.
Da erinnerte er sich an den Aufenthalt in der Ukraine vor etwa drei Jahren und sagte:"In der Ukraine schneite es auf jeden Fall! Da fahren wir jetzt hin." 
Mein Mann weiß, daß ich bei ihm auf so ziemlich alles vorbereitet bin. So hatte ich vorsichtshalber unsere Reisepässe mitgenommen, in denen noch die Stempel vor 3 Jahren eingetragen waren.
Ich freute mich, da ich L'viv mag und gerne nochmal hingefahren wäre. 
Doch wir bemerkten rasch, daß wir an der Grenze lange Wartezeit haben würden. Dennoch ließen wir uns nicht entmutigen. 

Im Gegenteil:
Es wurde immer später und Basti meinte:"Laß uns doch jetzt Bescherung machen! Hier, im Wagen."
Immer etwas Neues! 😄 
Ich machte uns rasch einen kleinen Snack und danach packten wir das Paket unserer besten Freunde aus. 
Seit wir in Hamburg wohnen, senden wir uns immer gegenseitig ein Geschenkpaket zu Weihnachten.
Wie freute ich mich, wie so oft, dann hineinzuschauen. 
Basti machte ein paar Fotos. Und schon hatte er  einen Schnappschuß erwischt. 😄 
Ich hatte ihm zusätzlich noch Schokolade eingepackt und er freute sich über diese Kleinigkeit.
Es ist schwer, ihm etwas zu schenken, da er nicht viele Wünsche hat. Aber, Schoki geht immer. 😊
Wir hörten etwas Musik und brauchten noch ziemlich lange, um aus Polen heraus zu kommen.
In die Ukraine hereinzukommen, war allerdings auch nicht leicht. Am Ende wurde unser Wagen als LKW deklariert; was in dem Sinne eigentlich nicht ganz so falsch ist, da er eine Zulassung als LKW hat; aber, es hielt uns dadurch noch etwas länger zurück, da dann auch LKW - Maut entrichtet werden muss und der Kilometerstand festgehalten wird. 
Ich wartete also weiterhin, als ich eine streunende Katze bemerkte. Doch sie war sehr scheu und blieb bei den Menschen auf Abstand. 
Basti leistete inzwischen eine Anzahlung, für die LKW - Maut, im Voraus und dann konnten wir weiter.
Recht schnell hielt mein Mann aber an und besorgte eine ukrainische Sim-Karte, damit wir, außerhalb der EU, Geld sparen können. Das ist etwas einfacher und günstiger mit einer Sim-Karte, die man vor Ort kauft.
Wir suchten noch einen Ort, an dem wir nächtigen konnten und ich fiel, glücklich, aber sehr, sehr müde, um etwa 4:30 (noch unserer Zeit) ins Bett. 

Aber, es sollte Snowboarden sein. Daher fuhren wir in die Richtung des Ski-Ressorts, das noch ein wenig entfernt war. 
Dann suchten wir uns einen Schlafplatz in der Nähe. 
Am nächsten Morgen, es war der 2. Weihnachtstag, blieb ich im Wagen, nachdem ich Kaffee und ein kleines Frühstück gemacht und Basti sich angezogen hatte.
Zwischenzeitlich holte er mich, damit ich ihm zusehen konnte. Aller Anfang ist schwer, aber es sah gar nicht mal so schlecht aus.
Ich suchte eine Toilette auf und kehrte zum Wagen zurück. 

Bald darauf kam mein Liebster, der eine tolle Zeit gehabt hatte, als ein Hund herumstreunte, stehenblieb und nach oben schaute, um mich anzusehen. 
Basti meinte, ich solle die Beifahrertüre öffnen. 
Vorsichtig schnupperte das Tier und legte die Pfoten auf das Trittbrett. Der Hund ließ sich streicheln und kam ganz herein, schmiegte sich an meine Beine. Liebevoll sprach ich auf englisch auf das Tier ein.
Ich nahm an, daß es fror und ein wenig Wärme und vielleicht auch etwas Eßbares wünschte. 
Ich ließ es wieder 'raus. Doch der Hund blieb stehen, schnupperte auch an Basti, sodaß dieser ihn hinten hereinließ. Das Tier legte sich hin und genoss die Wärme des Wagens, als wäre es nie woanders gewesen. Uns schmolz das Herz. 

Hund oder nicht Hund? 🤔 
Wir diskutierten eine Weile, denn ein Hund bedeutet eine große Verantwortung und benötigt eine Menge Aufmerksamkeit und Fürsorge. Waren wir dazu bereit? Wollten wir die Herausforderung meistern, diesen Hund zu adoptieren? - Ja, wir wollten! Basti fragte Mitarbeiter des Ski-Ressorts, wer das Tier kennt und ob es jemandem gehört. Im größeren Umkreis gab es aber keine Wohnhäuser und so war es absolut sicher, daß es ein herrenloser Hund war. 
Wir nahmen das Tier mit, das so gar nicht weg wollte. Wir suchten den Schlafplatz des Vortages auf und nannten den Hund 'Dimitri'. Es sollte schon russisch oder ukrainisch klingen und wir besorgten unterwegs noch etwas Trockenfutter, da ein Hund, bei uns, nichts vom Tisch bekommen sollte. 
Am nächsten Morgen stellte sich 'Dimitri' tatsächlich als eine 'Akira' heraus und wir besorgten ihr Geschirr und Leine. Ich recherchierte über Haushunde und bekam ein online Buch über das Rudelkonzept.
Eine Bekannte hatte dieses Prinzip sehr erfolgreich bei ihrem Welpen anwenden können.
Langsam gewöhnten wir 'Akira' an die Leine. Und daran, daß sie nicht ins Bett darf.
Es stellte sich heraus, daß sich unser Aufenthalt in der Ukraine dann doch sehr verlängern wird. Als Basti zu einem ukrainischen staatlich anerkannten Veterinär ging, bekam die Hübsche eine Untersuchung, einen Paß und eine Tollwut - Impfung. 
Wenn nach 30 Tagen die Blutuntersuchung ist, wird sie auch sterilisiert. Der Tierarzt sagte, daß er das dann auch macht, sofern es gewünscht wird. Es ist, auf jeden Fall, für alle entspannter. 
Sie ist wunderschön, ruhig und gelehrig. Es braucht nur etwas Geduld. 


Und Zeit, aber die haben wir ja jetzt auch. Denn später müssen wir noch 3 Monate warten. Dann kommt eine weitere Untersuchung, ob der Hund auch wirklich gesund und EU konform ist, sodaß wir unser Mädchen dann nach Hause bringen können. Unsere Reise geht weiter - nun mit 'Akira'. ❤️ 

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