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Tierarzt, Autowerkstatt und Ankunft in Uschgorod - 27.12.2021 bis 04.01.2022


Als wir einen Tierarzt in der Ukraine aufsuchen wollten, um 'Akira' untersuchen und impfen zu lassen, mußten wir feststellen, daß die Uhren in diesem Land etwas anders laufen.
Und damit ist nicht die Zeitverschiebung um +1 Std. gemeint.
Der Arzt wurde in einem kleinen Tiergeschäft angerufen. Ein kleiner Nebenraum war die Praxis. Basti versuchte zu erklären, was wir brauchen, während der Mann eine Liege abwischte.
Er war sehr freundlich und erklärte uns, daß wir dafür zu einem staatlich anerkannten Veterinär müßten, damit wir die Hündin auch in die EU bringen können.
Wir fuhren, gefühlt, durch die halbe Stadt, um an zwei Stellen festzustellen, daß wir einmal in einer Käserei standen und ein anderes Mal in einem Modegeschäft.
Basti rief eine Bekannte des Arztes an, die deutsch sprechen konnte. Sie half ihm dort hin zu gelangen, wo wir hin mußten. Ich wartete im Wagen.
Basti kam wieder, mit einem 'Pet Paß'. Sie ist ein Mischling, Weibchen, hatte einen Chip bekommen und eine Tollwut - Impfung.
In 30 Tagen wird eine Blutuntersuchung gemacht, um Antikörper nachzuweisen. Dabei empfahl der Veterinär, sie auch zu sterilisieren. Da wir keine Züchter werden wollen, ist es eine gute Idee.
Nach weiteren 90 Tagen dann, wird eine weitere Untersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob die Hündin wirklich so gesund ist, daß wir sie mit in die EU nehmen können. 

Wir wollten zu einem ruhigen Ort fahren, damit Basti mit der Arbeit beginnen konnte, als wir uns im Schnee festfuhren. Nun, in der Nähe gab es wohl eine Autowerkstatt, sodaß Basti Hilfe holen konnte und wir rasch befreit wurden. 
Die Mechaniker konnten den Wagen höher legen. Allerdings war die Rampe ziemlich abenteuerlich. Es wurde etwas Sand über den gefrorenen Schnee gekippt und Basti 'konnte' hinauf fahren. Wir waren nicht sicher, ob dieses Teil unser Auto aushalten konnte oder, wenn der Bulli oben war, einfach zusammenbrechen würde. 😅
Doch die Mechaniker konnten gut arbeiten, während ich eine Jacke umgelegt bekam und zu einem Ofen geführt wurde. Ich bekam Kaffee und etwas Gebäck. Für Akira gab es Zwieback. Der Mann erzählte in gebrochenem englisch, daß seine Mutter Tierärztin war oder ist. Er ging sehr behutsam mit dem Hund um. 

Bald darauf war es Zeit, eine Unterkunft aufzusuchen. Eine Dusche und ein warmes Bett konnte nicht schaden. Basti buchte für eine Woche und hin und wieder würden wir auch frühstücken; typisch ukrainisch. 😋
Die Silvester - Nacht wollte ich nicht wirklich feiern. Ich fühlte mich nicht so gut, konnte aber regelmäßig mit Akira 'rausgehen. Basti fragte bei der Frau des Hauses nach, ob eine Party geplant sei. Da dem nicht so war, gingen wir ein wenig länger mit der Kleinen spazieren und ich holte noch Kräcker und etwas Sekt und Bier. Aber, ich wollte ruhig und gemütlich ins neue Jahr. Wir schauten eine Folge Star Trek:Discovery, während wir Kräcker mit einem Dip knabberten. Basti hielt mich noch wach und wir stießen mit dem Sekt an. Wir wollten aus dem Fenster schauen, sahen aber nichts, sodaß wir noch ein wenig zusammen saßen und dann ins Bett gingen. 


Am nächsten Morgen war vor unserer Tür ein Stuhl mit zwei Tellern, einer mit süßem Gebäck und einer mit deftigeren Dingen, Tassen und ein Wasserkocher, damit wir uns Kaffee machen konnten. Ein Neujahrsgeschenk, daß wir gerne annahmen. Nun leben wir ja eigentlich vegetarisch, dennoch lehnen wir Fleisch nicht rigoros ab, sodaß wir uns alles schmecken lassen konnten. 😋 
Basti wollte bei der Frau des Hauses noch etwas bezahlen, als zwischenzeitlich an die Tür geklopft wurde. Ein junger Mann suchte den Host dieser Unterkunft. Auf englisch sagte ich ihm, daß ich vermutete, daß die Dame mit meinem Mann unten war.
Nach einigen Minuten kam er wieder, ohne Erfolg. Ich zeigte ihm, wo man sonst noch hin könnte und er fragte, wo wir herkämen. Er war begeistert, da er Hamburg ganz toll findet. Mein Mann kam inzwischen und ich sagte ihm, was der junge Mann wünschte. Basti führte ihn zur Host-Frau.
Es stellte sich heraus, daß der Mann Alex heißt und Basti lud ihn zu uns ein. Wir tranken etwas Bier mit ihm und unterhielten uns gut. Akira mußte noch einmal Gassi, was mein Liebster meist um diese Uhrzeit übernimmt. Dabei machte er leider einen groben Fehler!
Es gibt viele streunende und freilaufende Hunde, aber man sollte nicht versuchen, wegzurennen, wenn sie einem folgen. Ein Hund biß Basti ins Bein. 
Ich ging mit etwas Wasser darüber, aber die Wunde brannte und mein Mann war sich nicht sicher, ob er nicht zu einem Arzt sollte. Die Wahrscheinlichkeit, daß das Tier an Tollwut litt, war zwar gering, aber das Risiko wollte er dann doch nicht eingehen. Ich wollte seinen Paß aus dem Auto holen. Doch das parkte auf dem Hof. Es war spät und das Tor abgeschlossen.
Alex konnte Basti helfen und auch ein Taxi besorgen. 
Ich ging besorgt ins Bett und wartete lange. Als Basti endlich zurück kam, gingen wir schlafen und endlich beruhigte ich mich auch wieder. 


Am nächsten Morgen gingen wir zum Frühstück herunter und mein Mann erzählte der Frau des Hauses von seinem Erlebnis. Wird man hier allerdings von einem Hund gebissen, so erklärte sie uns, sollte die Polizei verständigt werden.
Wir konnten uns vorstellen, daß der Hund dann sicher eingefangen und höchstwahrscheinlich getötet werden würde. Nun, wir hatten es nicht getan, aber eine neue Info. 
An diesem Tag war ein Ausflug geplant. Basti überlegte, ob wir mitfahren sollten. Wir fuhren zum Schönborn Park und gingen spazieren. Es war wunderschön dort! 😊 

Danach fuhren wir noch zu einem Schloss. Basti hatte die Drohne mitgenommen; ich blieb allerdings total erschöpft mit der Host-Frau im Auto und nickte immer wieder ein. Dann kam Basti zurück. Eine andere Frau, die mit ihrer kleinen Tochter zu Gast im Hostel war, erklärte etwas und ich hörte etwas von der Drohne heraus. Mein Liebster hatte sie aufsteigen lassen und sie war wohl in einen Turm der Burg/des Schlosses geflogen und es war niemand zu erreichen, der sie zurückholen konnte. Wir müßten am nächsten Morgen einen Verantwortlichen anrufen.
Für diesen Abend hatte ich geplant, in der Unterkunft zu Abend zu essen. Für gewöhnlich nehmen wir, wenn, dann nur das Frühstück, aber ich dachte, es wäre mal eine besondere Ausnahme.
Ich mochte die Suppe und die Nudeln mit zartem Hähnchenfleisch sehr! Basti dagegen war ungehalten. Es war nicht der beste Tag für ihn. Der Biß des Hundes, die Tollwut-Impfung, die kurze Nacht und dann noch die verlorene Drohne. Ich verstand ihn und hoffte, daß sich das Gerät wieder anfinden würde. Als ich nochmal mit Akira gegangen war, gingen wir rasch schlafen.
Der nächste Tag war allerdings niemand zu erreichen. Erst am Tag darauf bekam Basti die Drohne zurück. Der Chef 'schloß' die Tür zum Turm mit Hammer und Brecheisen auf, da momentan kein Schlüssel zur Verfügung stand. 😅
Aber, wir waren schon froh, daß wir die Drohne wieder hatten.

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