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Argokhi


Wir füllten an einem Brunnen in Tiflis gerade unsere Wasservorräte auf, als ich hinter mir eine Stimme "... ist mir ja richtig sympathisch!" sagen hörte.
Ich bemerkte einen strahlenden, jungen Mann. Basti unterhielt sich sofort gut mit ihm. 
Sein Name ist Ruslan und hat mehrere Jahre lang in der Schweiz gelebt. Daher auch sein süßer Akzent.
Er sprach davon, daß er selbst einen T4 besitzt und es stellte sich heraus, daß er ihn liebevoll "Schorsch" nennt. 
"Go, Trabi, go" ist eine tolle Komödie, finde ich. Basti kannte den Film noch nicht. Daher beschlossen wir, ihn uns mal anzuschauen.
Ruslan lud uns zu sich nach Hause ein, sobald er in Tiflis alles erledigt hatte. Einen groben Termin hatten wir in ein paar Tagen ausgemacht. 
Aber, schon 2 Tage später, hörten wir von dem jungen Mann und machten einen Treffpunkt aus, von wo wir zusammen nach Arghoki fahren konnten, dem Dorf, in dem Ruslan lebt. 
Basti und ich bemerkten ein seltsames Geräusch beim Auto, während der Fahrt. Ruslan fuhr, zur Probe, eine Runde und bemerkte, daß etwas nicht stimmte. Er wollte es sich anschauen, wenn wir bei ihm ankamen. 
Es war auffällig, daß der junge Mann sehr häufig sein Haus durchfegte. Er legt sehr viel Wert auf ein sauberes Zuhause.
Nach der Ankunft gab es frisch gezapftes Bier und Trockenfisch aus Alvani.
Ruslan hat zwei Katzenbabies, die dann mit in seinem Wagen schliefen. Wir gingen in unser Bett. 

Da wir vorhatten, eine Weile bei ihm zu bleiben, ließen wir ihn an unserem T4 arbeiten. Basti half ein wenig mit, wo er konnte.
Nun, es war ein Defekt beim Zwei Massen-Schwungrad. Ruslan telefonierte mit allen Kontakten, die er hatte, während Basti mit den Bekannten aus der Türkei sprach.
Wo er schließlich hinfuhr. 

Abends sprachen wir per Videocall miteinander; Ruslan hatte mir türkischen Tee gemacht und ich fühlte mich nicht mehr so allein, mit Akira, die Basti ebenfalls vermißte.

Auch die Katzenbabies 'halfen' kräftig mit, alles wieder einzubauen, als mein Liebster zurück war. 
Zuletzt wurde noch ein Teil gereinigt und unser "BigBlue" fuhr wieder gut. 

Da Ruslan viel trank, beschloß Basti, einen anderen Ort aufzusuchen, der nicht weit entfernt war, und ein fließendes Gewässer hatte. So waren wir nicht weit entfernt von Nano, einer deutsch sprechenden Georgierin, der ich gern geholfen 
hatte, Kirschen zu entsteinen und Lindenblüten für Tee zu sortieren. 

Als wir uns verabschiedeten, wollte Ruslan meinem Mann noch etwas zeigen. So öffnete er die Motorhaube und entfernte die "erschöpften Praktikanten", die sich wunderten, daß es plötzlich hell wurde. 😄

Dann wurde es aber auch Zeit, den Hügel, mit dem Bach zu verlassen und wir erreichten am späten Abend ein Wasserkraftwerk, in der Nähe eines Wasserfalls, im Dorf, das "Khadori" heißt. 


Nochmals ganz lieben Dank für die große Hilfe, aller Art, von Nano!
Und auch an Ruslan, für das reparieren unseres "BigBlue"!
Und die Gastfreundschaft, die wir genießen durften!

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